Biografie
Jubiläum
Biografie von Bernhard Moser
Ich wurde am 5. Februar 1955 in Bern geboren.
Aufgewachsen bin ich in einer Familie
mit zwei Brüdern in einem kleinen Dorf, umringt von hohen, lange Schatten
werfenden Hügeln.
während
meiner ersten Ausbildung zum Fotolithografen (1971 – 1975) in der Stadt, lernte
er einerseits sehr viel über die Farben mit ihren wunderbaren Gesetzen und
deren Wirkung kennen.
Von
einer farbigen Vorlage erstellte der Reprofotograf mit Hilfe von Farbfiltern
Farbauszüge. Ein Vierfarbendruck erforderte je einen Farbauszug für Gelb, Rot,
Blau und Schwarz.
Um
die Farbauszüge drucken zu können, war eine Zerlegung in Rasterpunkte
notwendig.
Ab
da begann die Arbeit des Fotolithografen, denn die Ergebnisse aus der
Reprofotografie waren fehlerhaft und bedurften der manuellen Retusche. Der
Fotolithograf beurteilte die einzelnen Farbauszüge, um danach die notwendigen
Korrekturen durchzuführen. Er hatte hierfür bestimmte Chemikalien und Werkzeuge
wie Marderhaarpinsel in verschiedener Stärke, Lineal, Ziehfeder, Schaber und
nicht zuletzt den Fadenzähler zur Verfügung.
Feine Tonwertabstufungen wurden mit nur drei bis vier
Farben erreicht, indem zur Darstellung eines Farbbildes mehrere Raster
übereinander gedruckt wurden (Blau, Gelb, Rot und für die Tiefe Schwarz). Das
Ziel war, der Vorlage oder dem Original beim Druckergebnis möglichst nahe zu
kommen.
Damit verinnerlichte ich, ohne es damals zu Wissen, die
Technik des Impressionismus, welche ich bis heute stetig auf meine Art
perfektionierte.
Andererseits erwachte ich in einer neuen, pulsierenden
Welt aus dem Dornröschenschlaf des Landlebens und durchlebte eine wilde,
intensive und prägende Phase mit kreativen-, querdenkenden-,
chaotischen-…- Menschen.
Der Bildhauer Gottfried Keller und der Gegenwartskünstler
Markus Rätz sowie andere Kunsttätige weckten in mir die Neugierde, mein
kreatives Potential zu erkunden, zeigten mir Wege und Möglichkeiten, dieses in
Bewegung umzusetzen und beim Zeichnen
und Malen als farbige Taten sichtbar werden zu lassen (1973 – 1976). Während
dieser Zeit erlebte ich auf der liparischen Insel Filicudi, wie Himmel, Erde,
Luft und Wasser das schöpferische Wirken beflügelnd beeinflussen kann. Diverse
Einzel- und Gruppenausstellungen folgten.
Nach der Ausbildung zum Pflegefachmann Psychiatrie und
anschliessender Praxistätigkeit (1976 – 1981) durchlebte ich das oft einsame,
mit Selbstzweifeln belastete Dasein als freischaffender Kunstmaler (1981
-1984). Es fiel mir damals schwer, in Worte zu fassen, was ich als Künstler mache
und wie dies geschieht. Ich war weder Theoretiker, noch hatte ich ein bewusstes
Konzept. Erst viel später wurde mir der
damals gemachte Entwicklungsschritt bewusst. Das zentrale Thema war immer, Momente
einzufangen, Bewegung darzustellen -
beispielsweise die Kräfte, die darin stecken und die Erregung die sie auslöste.
Mich interessieren mehr die inneren Regungen und Impulse, welche durch
Eindrücke entstanden, die sich zentrifugal
ausbreiten, in körperliche Bewegung
umsetzen und beim Zeichnen und Malen als farbige Taten sichtbar werden.
Von 1985 – 2018 besuchte ich diverse Kader- und
Erwachsenenbildungs-Ausbildungen, unterrichtet Studierende und führte grosse
Betriebe im Gesundheitswesen und übte diverse Projekt- und Beratungsmandate
aus.
1988 heiratete er Ursula. Zusammen mit den beiden Töchtern
Nora und Corin entstand unsere Familie,
die mich erfrischend und lebensnah herausforderte und in schwierig engen
Momenten den nötigen Rückhalt- und aufbauende Impulse bot.
Das Interesse an der Kunst zog sich wie ein roter Faden
durch diese Zeit, dank der Auseinandersetzung mit Claude Monet, Paul Gaugin,
Edgar Degas und anderen Künstlern wurde mir bewusst, dass mein
Ausdruckspotential am ehesten mit farbenfrohen Darstellungen des von mir mit
allen Sinnen wahrgenommenen Augenblicks besteht: Dem Impressionismus
Ich reduzierte mein Arbeitspensum vor der Pensionierung
per 31.12.2018 Schritt für Schritt um mich zunehmend dem Kunstschaffen widmen
zu können.
Seitdem zeichne ich Bilder die bewegen, berühren,
treffen. Bilder die es schaffen, Heiterkeit, Humor, Lust und Frust, Trauer,
Einsamkeit, Gemeinsamkeit und Trostlosigkeit auszudrücken. Werke, die
geschaffen werden, um eigene Gefühle und Zustände zu erkennen und gegenüber
Anderen auszudrücken.
Ein Bild von mir erzählt, wenn es gelingt, eine andere
Art Erzählung. Es gibt sie, diese Bilder einer unglaublichen Intensität, bei
denen man sofort gefesselt ist. Beim ersten Blick kommt dem Betrachter eine
Geschichte entgegen, die ihn berührt, in der er sich findet, seine Geschichte.
Zeichnen, Malen und Gestalten ist für mich das Erzählen
von grossen Geschichten auf kleinster Fläche. Die von mir weiterentwickelte,
von den Impressionisten abgeleiteten Technik, mit fein gespitzten Farb- und
Fettstiften, Strich für Strich, Schicht um Schicht entfaltet sich die
Farbigkeit mit meinen Gedanken an bestimmte Menschen in ihrer speziellen
Situation, an Orte, zu denen ich einen Bezug habe, an unvergessliche
Begegnungen mit der Natur, ...
Die unbändige Lust an den Farben und an der bewegenden
Erzählung, welche durch Verknüpfungen mit Erlebtem, den Gestaltungsprozess mit
viel Emotionen begleiten. Diese stetige Entwicklung-, das Wachstum des Bildes
vollzieht sich ohne Unterbruch, ohne Störungen, bis sich das Ergebnis mit meinem
inneren Bild deckt.
2018 erhielt ich von Paula Sanchez, Konzertpianistin aus
Kolumbien das Angebot, für ein Konzert mit Musik von Robert Schumann
„Kinderszenen“ und von Claude Debussy „Childern`s Corner“ zu jedem Stück ein
Bühnenbild zu kreieren. Ich hörte mir die Musik in Ruhe an, befasste mich mit
den Lebensgeschichten der Komponisten und damit, was sie mit der Musik zum
Ausdruck bringen wollten. Ich stellte sofort fest, dass ich mich voll auf
dieses Projekt einlassen konnte, weil das Augenmerk der Komponisten darin
bestand, bestimmte Ein- und Augenblick einzufangen und diese zu einem Klangbild
zu formen. Die einzigartige Begegnung mit der Hochbegabten kolumbianischen
Musikerin Paula Sanchez, beflügelte mein Tun extrem stark und ermöglichte mir
den Zugang zur Klassischen Musik, den gemeinsamen Auftritt auf die Bühne
von Konzert- und Theatersaal, dem
direkten Dialog mit dem Publikum. Musik, Bild, Paula Sanchez und ich formten
uns zu einem Gesamtkunstwerk.
Seither arbeite ich intensiv mit den Musikern, Paula
Sanchez, Melina Murray und dem Direktor und Dirigenten Tobias Wunderli von
„Back to Nature Music“ zusammen, welche
mich zu ganz neuen Ausdrucksmöglichkeiten wie Fusion von Bild und Musik,
übersetzen und hintermalen der vertonten Geschichten mit Farben und bewegenden
Formen als Bühnenbild während den Auftritten führen. Die gegenseitige Achtung
und Akzeptanz der individuellen
Fähigkeiten lässt jeden Einzelnen über das Tun wachsen und noch besser werden.
Ich darf mit ihnen auf eindrückliche und rührende Art erfahren, zu welchem
Resultat die gut funktionierende Teamarbeit führen kann und ich mich als
Künstler hautnah mit dem Publikum verbinden darf.
2019 / 2020: „Kinderwelten – Bilderwelten“,
Klavierkonzert von Paula Sanchez mit Bildern von Bernhard Moser (Auftritte in
Thun, Zürich, Basel, in der Toscana sowie in mehreren Städten von Kolumbien)
2019 / 2020: „Impressionen in Wort und Bild“ Konzert von
Paula Sanchez, Klavier und Melina Murray, Violine mit Bildern von Bernhard
Moser (Auftritte in Thun, Zürich, Basel und in der Toscana)
2021: „SALUT D’AMOUR“ Konzert von Ala Voronkova, Violine
und Guerassim Voronkov, Piano mit Bildern von Bernhard Moser (geplante Auftritte
in Thun, Zürich, Basel und weiteren europäischen Städten)
2021 / 22: „Bilder einer Ausstellung“ von M. Mussorgskij
mit dem Orchester „Back to Nature Music“, dirigiert durch Tobias Wunderli, mit
Bildern von Bernhard Moser (geplante Auftritte in der Schweiz und in Kolumbien)
farbebewegt-plus.ch
Bernhard Moser
Dorfmattweg 63c
3110 Münsingen